OiS – Kapitel 1 – Der Aufbruch

Kapitel 1: Der Aufbruch

Der Morgen brach langsam über der Spaceport Alpha Station an. Auf dem riesigen Gelände in der Steppe Südamerikas, nahe der Anden, zeichnete sich die Silhouette der Celestia ab. Ein elegantes, majestätisches Raumschiff, dessen schlanke Struktur und glänzende Hülle selbst in der Morgendämmerung eindrucksvoll leuchtete. Heute war der Tag, auf den die Menschheit gewartet hatte – der Tag des Starts der ersten umfassenden Mission durch das gesamte Sonnensystem.

In einem der Crew-Quarters standen Captain Ava Sørensen und Lieutenant Mara Singh nebeneinander und beobachteten die riesige Gestalt des Raumschiffs durch das Fenster. Ava hatte eine kühle, durchdringende Präsenz, ihre blauen Augen spiegelten gleichzeitig Spannung und Vorfreude wider. Sie war stolz darauf, Teil dieser Mission zu sein, die sie nicht nur durch wissenschaftliche Neugier angetrieben hatte, sondern auch durch ihre Liebe zur Menschheit und ihren unermüdlichen Drang, Neuland zu betreten.

„Und da steht sie“, sagte Mara leise und bewundernd, ihre dunklen Augen ruhten ehrfürchtig auf dem Schiff. „Die Celestia, unser Zuhause für die nächsten Jahre.“

Ava nickte. „Ja. Ein Zuhause und zugleich unser Schutzschild gegen die unbekannten Herausforderungen, die vor uns liegen. Es ist fast surreal, dass wir wirklich so weit gekommen sind.“

Wenige Minuten später trafen sich die beiden mit den anderen Crewmitgliedern in der Vorbereitungshalle. Sie waren alles erfahrene Spezialisten, jeder von ihnen war ausgewählt worden, weil er oder sie nicht nur herausragende Kenntnisse mitbrachten, sondern auch die Belastbarkeit, die eine solch lange und risikoreiche Mission erforderte.

Rafael Teixeira, der brasilianische Chefingenieur, war bereits dabei, letzte Checks auf seinem Tablet vorzunehmen. Er runzelte die Stirn und blinzelte in das Licht des Bildschirms, während er das komplexe Diagnosesystem der Celestia überprüfte. Die Anspannung stand ihm ins Gesicht geschrieben, denn als Ingenieur war er für jedes technische Detail an Bord verantwortlich.

„Die Systeme sind bereit, Captain,“ meldete Rafael, „aber ich werde die Fusionsreaktoreinheit bei jedem Stopp doppelt prüfen. Wenn es hier auch nur ein kleines Problem gibt, wird die gesamte Mission gefährdet.“

Dr. Kian O’Donnell, der irische Astrophysiker, stand ebenfalls in der Runde und hörte aufmerksam zu. „Das ist eine gute Idee, Rafael“, meinte er und blickte auf die Crew. „Wir haben keine Spielräume für Fehler.“

Captain Sørensen nickte und legte eine Hand auf Kians Schulter. „Genau darum sind wir alle hier, weil jeder von uns versteht, was auf dem Spiel steht. Jeder muss sich darauf verlassen können, dass die anderen ihre Arbeit gewissenhaft machen.“

Neben ihnen stand Commander Elijah Park, mit einem ernsten, aber entschlossenen Gesichtsausdruck. Elijah, der Sicherheitsbeauftragte, hatte seine ersten Jahre bei der United Earth Space Navy verbracht und war bekannt für sein ruhiges, zuverlässiges Wesen. Für ihn war es eine Ehre, die Crew zu schützen, selbst wenn das bedeutete, Risiken einzugehen.

„Ich werde dafür sorgen, dass alle Sicherheitsprotokolle ständig auf dem neuesten Stand sind, Captain“, sagte Elijah und nickte. „Wenn etwas schiefgeht, werde ich das Team absichern.“

Ava schaute auf ihre Crew. Da waren Rafael, Kian, Elijah und Mara, aber auch Dr. Samira Haddad, die brillante Exobiologin, die aus einer kleinen Stadt in Jordanien stammte und bereits auf einigen Asteroiden biologische Signaturen gefunden hatte, und Luisa Marconi, die italienische Geologin, die sich besonders für die mineralischen Zusammensetzungen des Mars und der eisigen Monde interessierte. Und dann war da noch Lt. Marco Mendoza, der Kommunikationsspezialist und Robotiker, der sicherstellte, dass die Crew auf ihrem langen Weg nicht nur in Kontakt mit der Erde blieb, sondern auch die vielen autonomen Systeme des Schiffs überwachte.

Es folgte das letzte Briefing. Die holografische Darstellung des Sonnensystems erschien mitten in der Luft, und Ava ging die einzelnen Etappen durch.

„Zunächst werden wir die Mondbasis Luna Prime ansteuern, um finale Ausrüstung und zusätzliche Treibstofftanks zu laden. Danach geht es zum Mars und weiter in den Asteroidengürtel. Jupiter und seine Monde, Saturn und das Ringsystem, Titan, Enceladus, Uranus und Neptun – jedes Ziel ist ein Meilenstein.“

Alle lauschten angespannt, als Ava weitersprach: „Diese Mission wird etwa fünfzehn Jahre dauern, wenn alles wie geplant läuft. Wir werden unerforschtes Terrain betreten, in Gegenden reisen, die noch kein Mensch betreten hat. Wir alle wissen, dass das eine außergewöhnliche und gefährliche Aufgabe ist, aber ich vertraue darauf, dass wir zusammen jede Herausforderung meistern können.“

Kurz darauf war es soweit: Die Crew begab sich in die Celestia, in das Herz ihres neuen Zuhauses. Die Enge der Korridore und Kabinen war überwältigend, aber durch die ultraleichte Bauweise und die optimierte Raumausnutzung bot das Schiff ausreichend Platz und Komfort, um auch die psychischen Belastungen so gering wie möglich zu halten.

Jeder nahm seine Position für den Start ein. Rafael überwachte die Hauptsysteme im Maschinenraum, Mara saß am Steuer, Kian und Samira im wissenschaftlichen Labor und analysierten die Startdaten, während Captain Ava im zentralen Kommando den Countdown einleitete.

„Zehn … neun … acht …“ zählte die Stimme des Bordcomputers. „… drei … zwei … eins … Start!“

Mit einem gewaltigen Ruck hob die Celestia ab. Die Crew fühlte das Dröhnen des Fusionsantriebs durch das gesamte Schiff. Die Energie der Fusion strömte durch die Turbinen und ließ das Raumschiff unaufhaltsam in Richtung Himmel steigen.

Langsam zog die Erde unter ihnen vorbei, das blaue Juwel, das sie für lange Zeit verlassen würden. Ein paar Minuten später trat die Celestia in den Erdorbit ein, und das Schiff richtete seine Antennen auf den Mond. Luna Prime, die Mondbasis, lag wie ein leuchtender Punkt vor ihnen.

Es folgte ein Funkspruch von der Erde: „Celestia, ihr seid klar für den Transfer zur Mondbasis. Viel Glück, und kommt sicher zurück.“

Ava drückte die Taste am Kommunikationspanel. „Verstanden, Zentrale. Wir melden uns, wenn wir in Luna Prime andocken. Celestia Ende.“

Ein stilles, fast feierliches Schweigen lag im Raum, als die Crew realisierte, dass dies wirklich der Anfang war. Ein Anfang ohne Rückkehrmöglichkeit in den nächsten Jahren. Vor ihnen lag die Unendlichkeit des Sonnensystems – und eine Mission, die sie für immer prägen würde.

 


Autor: Andre Gajus mit Unterstützung von ChatGPT
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