Mythos Mondlandung?

 

Die Mondlandung von 1969, die im Rahmen der Apollo-11-Mission der NASA stattfand, gilt als eines der größten wissenschaftlichen und technischen Erfolge des 20. Jahrhunderts. Millionen von Menschen sahen live mit an, wie Neil Armstrong und Buzz Aldrin die ersten Schritte auf der Mondoberfläche machten. Doch seit Jahrzehnten gibt es Verschwörungstheorien, die behaupten, die Mondlandung sei gefälscht worden. Diese Behauptungen sind zwar weitgehend widerlegt, aber sie halten sich hartnäckig in Teilen der Öffentlichkeit. Im Folgenden werden fünf der bekanntesten Mythen zur Mondlandung betrachtet und widerlegt: die wehende Flagge, der sternenlose Himmel, die Schattenanomalien, der fehlende Einschlagskrater und die undurchdringlichen Van-Allen-Gürtel.

Mythos 1: Die wehende Flagge

Behauptung: Eine der bekanntesten Verschwörungstheorien bezieht sich auf die amerikanische Flagge, die von den Astronauten auf der Mondoberfläche aufgestellt wurde. In den Videoaufnahmen scheint die Flagge zu wehen, obwohl es auf dem Mond keine Atmosphäre gibt und somit auch keinen Wind. Dies wird von einigen als Beweis dafür gewertet, dass die Landung in einem Studio auf der Erde inszeniert wurde.

Widerlegung: Die Vorstellung, dass die Flagge „weht“, ist eine Fehlinterpretation der Videos. Es gibt tatsächlich keine Luftbewegung auf dem Mond, da er keine Atmosphäre besitzt. Was man in den Aufnahmen sieht, ist das Ergebnis der Bewegung der Flagge, als sie von den Astronauten in den Boden gesteckt wurde. Weil es auf dem Mond keine Atmosphäre gibt, gibt es auch keinen Luftwiderstand, der die Bewegung der Flagge dämpfen könnte. Daher schwingt sie nach der Berührung länger als auf der Erde.

Zusätzlich ist die Flagge nicht wie herkömmliche Flaggen nur an einem Mast aufgehängt, sondern sie besitzt eine horizontale Stange, die oben angebracht ist, um die Flagge offen zu halten. Da die Flagge aus Nylon besteht, bleiben durch das Falten des Stoffes und die Bewegung beim Aufstellen Falten und Knitter zurück, die dann den Eindruck erwecken, dass die Flagge flattert.

Die NASA wählte diesen Aufbau der Flagge, um das Problem zu lösen, dass eine herabhängende Flagge auf dem Mond nicht sichtbar gewesen wäre. Sie hätte schlaff an dem Mast gehangen, was auf den Bildern unspektakulär gewirkt hätte. Die Struktur der Flagge erklärt somit vollkommen den „flatternden“ Eindruck, ohne dass dies auf Wind oder eine künstliche Umgebung zurückzuführen ist.

Mythos 2: Der sternenlose Himmel

Behauptung: Eine weitere häufig aufgestellte Behauptung ist, dass in den Fotos von der Mondlandung keine Sterne am Himmel zu sehen sind. Skeptiker behaupten, dass dies nicht möglich sei, da der Himmel auf dem Mond klar und dunkel ist und somit Sterne sichtbar sein müssten. Sie folgern daraus, dass die Aufnahmen in einem Studio gemacht wurden, und die Ersteller der Aufnahmen einfach vergessen haben, die Sterne darzustellen.

Widerlegung: Der Grund, warum auf den Fotos der Apollo-11-Mission keine Sterne zu sehen sind, liegt an der Belichtungseinstellung der Kamera. Die Mondoberfläche ist aufgrund der direkten Sonneneinstrahlung extrem hell. Um Fotos von den Astronauten und der Umgebung zu machen, mussten die Kameras mit sehr kurzer Belichtungszeit und kleiner Blende arbeiten, um die extremen Helligkeitskontraste zwischen der Mondoberfläche und den Astronauten aufzulösen. Diese Einstellungen sind ideal, um die beleuchteten Objekte auf dem Mond zu fotografieren, aber sie führen auch dazu, dass lichtschwache Objekte wie Sterne auf den Fotos nicht erfasst werden.

Dies ist ein vollkommen normales Phänomen, das auch auf der Erde beobachtet werden kann. Wenn man bei Tageslicht den Himmel fotografiert und die Belichtung so einstellt, dass die Landschaft oder der Boden gut zu erkennen ist, werden auch hier keine Sterne auf dem Bild erscheinen, obwohl sie am Himmel vorhanden sind. Die Tatsache, dass keine Sterne zu sehen sind, beweist also nicht, dass die Aufnahmen gefälscht wurden. Sie zeigt lediglich, dass die Kamera richtig eingestellt war, um die hellen Objekte wie die Astronauten, das Raumschiff und die Mondoberfläche korrekt abzubilden.

Mythos 3: Die Schattenanomalien

Behauptung: Kritiker der Mondlandung haben auch die Schatten auf den Fotos als Beweis für eine Fälschung herangezogen. Sie behaupten, dass die Schatten auf den Bildern in unterschiedliche Richtungen verlaufen, was nur durch mehrere Lichtquellen – etwa Studioscheinwerfer – erklärbar sei. Sie folgern daraus, dass die Landung in einem Studio nachgestellt wurde, da es auf dem Mond nur eine Lichtquelle geben sollte: die Sonne.

Widerlegung: Diese Behauptung ist auf eine Fehlinterpretation der physikalischen Gegebenheiten auf dem Mond zurückzuführen. Auf der Mondoberfläche gibt es in der Tat nur eine Hauptlichtquelle, nämlich die Sonne. Doch die Mondoberfläche ist nicht flach. Sie ist geprägt von Kratern, Hügeln und Unebenheiten, die den Winkel und die Richtung der Schatten beeinflussen.

Zusätzlich reflektiert der Mondboden das Sonnenlicht. Diese Reflexionen können dazu führen, dass einige Objekte von verschiedenen Winkeln aus beleuchtet werden, was den Eindruck unterschiedlicher Lichtquellen erweckt. Auch auf der Erde können bei unebenen Oberflächen und durch Reflexionen ähnliche Schattenanomalien auftreten. Außerdem verzerren Kameralinsen mit Weitwinkelobjektiven Schatten und Perspektiven, was ebenfalls zu optischen Täuschungen führen kann.

Moderne Computeranalysen haben gezeigt, dass die Schatten auf den Mondbildern physikalisch korrekt sind und sich mit den topografischen Gegebenheiten der Mondoberfläche und der Lichtstreuung erklären lassen. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass mehrere künstliche Lichtquellen eingesetzt wurden.

Mythos 4: Der fehlende Einschlagskrater

Behauptung: Eine weitere verbreitete Behauptung ist, dass bei der Landung der Mondfähre kein Einschlagskrater unter dem Landemodul zu sehen ist. Skeptiker argumentieren, dass die Triebwerke der Mondfähre beim Abbremsen und Landen auf der Mondoberfläche einen Krater hätten hinterlassen müssen. Da jedoch auf den Fotos kein solcher Krater zu sehen ist, behaupten sie, dass die Landung nicht auf dem Mond stattgefunden hat.

Widerlegung: Diese Behauptung beruht auf einer falschen Vorstellung davon, wie die Mondlandefähre funktioniert und wie die Mondoberfläche beschaffen ist. Das Triebwerk der Mondfähre (Lunar Module, kurz LM) war speziell darauf ausgelegt, die Landung auf der Mondoberfläche zu ermöglichen, ohne eine starke Rückstoßwirkung zu erzeugen. Die Leistung des Triebwerks wurde während der Landung kontinuierlich reduziert, um eine sanfte und kontrollierte Landung zu gewährleisten. Daher erzeugte das Triebwerk keinen starken Rückstoß, der einen Krater hätte hinterlassen können.

Zudem besteht die Mondoberfläche aus sehr festem, kompaktem Gestein, das von einer dünnen Schicht aus losem Mondstaub bedeckt ist. Dieser Staub wurde durch das Triebwerk aufgewirbelt, wie in den Videoaufnahmen deutlich zu sehen ist. Da es auf dem Mond keine Atmosphäre gibt, fiel der aufgewirbelte Staub schnell zurück auf den Boden, anstatt wie auf der Erde verweht zu werden. Dennoch reichte die Kraft des Triebwerks nicht aus, um einen Krater in der festen Mondoberfläche zu hinterlassen.

Die fehlende Präsenz eines Kraters ist also vollkommen erklärbar und widerlegt nicht die Tatsache, dass die Landung auf dem Mond stattfand.

Mythos 5: Die undurchdringlichen Van-Allen-Gürtel

Behauptung: Einige Skeptiker argumentieren, dass die Astronauten die sogenannten Van-Allen-Gürtel, die die Erde umgeben, nicht hätten durchqueren können, ohne einer tödlichen Strahlendosis ausgesetzt zu sein. Die Van-Allen-Gürtel bestehen aus stark geladenen Teilchen, die von der Erdmagnetosphäre eingefangen werden. Diese Theorie besagt, dass eine solche Strahlung die Astronauten schwer geschädigt oder getötet hätte, wenn sie versucht hätten, den Gürtel zu passieren.

Widerlegung: Die Van-Allen-Gürtel sind in der Tat stark strahlungsintensiv, aber sie stellen keine unüberwindbare Barriere dar. Die NASA war sich dieser Herausforderung bewusst und plante die Apollo-Missionen entsprechend. Die Route der Apollo-11-Mission wurde so gewählt, dass die Raumfähre die Gürtel an einer Stelle durchquerte, an der die Strahlung am schwächsten war. Zudem verbrachten die Astronauten nur kurze Zeit in den Van-Allen-Gürteln, was die aufgenommene Strahlungsdosis minimierte.

Die Raumfähre selbst war so konstruiert, dass sie den Astronauten zusätzlichen Schutz vor der Strahlung bot. Die Aluminiumhülle und andere Materialien des Raumschiffs wirkten als Abschirmung, die den Großteil der schädlichen Strahlung abwehrte. Die tatsächliche Strahlendosis, der die Astronauten während des Fluges ausgesetzt waren, war gering und lag weit unter den gefährlichen Werten, die gesundheitsschädlich oder tödlich gewesen wären.

Wissenschaftliche Messungen und Berechnungen haben gezeigt, dass die Strahlendosis, die die Apollo-Astronauten beim Durchqueren der Van-Allen-Gürtel erhielten, nur einem Bruchteil der gefährlichen Werte entsprach. Die Missionen wurden sorgfältig geplant und durch wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt, um das Risiko für die Astronauten zu minimieren.

Die oben genannten Mythen zur Mondlandung sind allesamt auf Missverständnisse, Fehlinterpretationen oder mangelndes physikalisches Verständnis zurückzuführen. Es gibt keine stichhaltigen Beweise, die darauf hindeuten, dass die Mondlandung gefälscht wurde. Im Gegenteil: Die wissenschaftlichen und technischen Erklärungen, die von Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen geliefert wurden, belegen, dass die Landung auf dem Mond tatsächlich stattgefunden hat. Die Dokumentation, die Fotos, die Videoaufnahmen und die Berichte der Astronauten sind in Übereinstimmung mit den bekannten physikalischen Gesetzen und bestätigen die Authentizität dieses historischen Ereignisses.