OiS – Kapitel 4 – Landung auf dem Mars

Kapitel 4 – Landung auf dem Mars

Der Mars kam näher, und seine rote, staubige Oberfläche dominierte bald die Aussicht aus den Fenstern der Celestia. Die Crew stand konzentriert an ihren Stationen, während das Schiff in den Marsorbit eintrat. Aus dieser Höhe konnten sie den Olympus Mons, den größten Vulkan im Sonnensystem, als kleinen Punkt auf der Oberfläche erkennen, umgeben von tiefen Canyons und Tälern.

Kursanpassung und Anflug

„Kurskorrektur um drei Grad, senken Sie die Geschwindigkeit,“ meldete Mara mit fester Stimme. Die Landesequenz war heikel, da die dünne Marsatmosphäre nur begrenzte Manövriermöglichkeiten bot.

„Verstanden,“ bestätigte Ava, die sämtliche Anzeigen im Blick behielt. „Bereiten Sie die Landebeine vor und schalten Sie auf Landemodus um.“

Rafael und Samira hatten zuvor das Landungsmodul überprüft und sichergestellt, dass die Treibstoffleitungen und hydraulischen Systeme einwandfrei funktionierten. Die Celestia drehte sich in die richtige Position, und ihre Landebeine klappten aus, bereit, das Schiff sicher auf dem marsianischen Boden abzustützen. Die Crew hielt den Atem an, als die Landedüsen den finalen Schub für eine sanfte Landung indizierten. Mit einem leichten Zischen setzten die Beine der Celestia auf dem rötlichen Boden des Mars auf.

Erste Schritte auf fremdem Boden

Dr. Luisa Marconi und Dr. Kian Sato legten als erste ihre Raumanzüge an. Ausgerüstet mit Mars-spezifischen Instrumenten und einem mobilen Bohrgerät für Bodenproben öffneten sie die Luftschleuse und traten vorsichtig auf die Rampe. Der Sand wirbelte unter ihren Schritten auf, während sich die endlose, leere Landschaft des Mars bis zum Horizont erstreckte.

„Unfassbar…“, murmelte Luisa ehrfürchtig. „Wir stehen hier, Kian – auf dem Mars.“

„Ein gewaltiger Moment,“ erwiderte Kian und kniete sich nieder, um eine erste Bodenprobe zu entnehmen. Vorsichtig gab er die rötlichen Staubkörner in die Probenkapsel. „Die Mineralienanalyse könnte bahnbrechend sein.“

Dr. Samira Haddad und Rafael überwachten jeden Schritt von der Kommandozentrale aus und sorgten dafür, dass die Verbindung zum Außenteam stabil blieb.

Entdeckungen und Überraschungen

Als Luisa den Rand eines niedrigen Hügels erreichte, öffnete sich vor ihr das eindrucksvolle Panorama des Valles Marineris. Riesige Klippen und Plateaus ragten in die Höhe, und als Luisa ihren Scanner über die Klippen führte, blinkte ein überraschendes Signal auf ihrem Display.

„Hier sind seltsame Anomalien,“ sagte Luisa aufgeregt. „Möglicherweise Wassereinschlüsse – das kann doch nicht sein?“

„Das ist höchst interessant,“ sagte Kian, der sich ihr anschloss und ebenfalls seinen Scanner aktivierte. „Unsere bisherigen Modelle haben solche Vorkommen nur tief unter der Oberfläche vermutet. Wenn das hier oberflächennah ist, könnten wir tatsächlich Spuren einer lebensfreundlichen Mars-Vergangenheit finden.“

„Wir müssen Proben nehmen, um das zu bestätigen,“ entschloss sich Luisa und richtete das mobile Bohrgerät aus. Der Bohrer arbeitete sich durch die Sandschichten und erfüllte die Stille mit einem beständigen Brummen.

Wissenschaftliche Herausforderungen und technische Hürden

Zurück an Bord der Celestia begannen Ava und Rafael, die Bodenproben zu analysieren. Doch während Rafael die ersten Daten auswertete, zeigten sich auf seinem Display unerwartete Abweichungen.

„Ava, wir haben hier eine ungewöhnlich hohe Konzentration von Schwefelverbindungen,“ sagte Rafael, sichtlich überrascht. „Das könnte auf geologische Aktivität des Olympus Mons hinweisen.“

„Das wäre möglich,“ meinte Ava. „Aber wir müssen dann vorsichtig sein, falls das Gebiet noch instabil ist.“

Kaum wollte Rafael eine detaillierte Analyse starten, löste die Außenkamera einen Alarm aus: eine massive Staubwolke zog heran und bewegte sich rasch auf die Celestia zu.

„Leute, das ist ein Sandsturm,“ warnte Rafael. „Ein heftiger noch dazu. Wir sollten das Außenteam sofort zurückrufen.“

Ava bestätigte die Meldung und aktivierte das Interkom: „Luisa, Kian, ein Sturm zieht auf. Ihr müsst sofort zurück zum Schiff.“

Die beiden zögerten keine Sekunde, sammelten die letzten Proben und begaben sich auf den schnellsten Weg zurück zum Schiff. Der Wind nahm an Stärke zu, und bald wirbelte feiner Marsstaub um sie herum auf, was die Sicht zunehmend erschwerte.

„Es wird schwierig, die Orientierung zu behalten,“ rief Kian durch den Lärm.

„Bleibt ruhig,“ meldete Ava, die ihre Positionen auf dem Bildschirm verfolgte. „Noch fünfzig Meter bis zur Celestia.“

Endlich erreichten Luisa und Kian die Rampe und stiegen eilig in die Luftschleuse. Kaum war diese geschlossen, brach der Sandsturm über die Celestia herein, rüttelte an ihrer Hülle, doch die Versiegelung hielt dem Druck stand.

Erkenntnisse und neue Fragen

Zurück in der Sicherheit der Kommandozentrale begann die Crew sofort mit der Analyse der Proben. Der Sturm hatte ihre Arbeit unterbrochen, doch die ersten Daten waren wertvoll. Samira untersuchte die Proben auf mikroskopische Lebensspuren, während Rafael die chemische Zusammensetzung analysierte.

„Diese Verbindungen hier sind bemerkenswert,“ sagte Samira fasziniert. „Sie deuten darauf hin, dass zumindest die Grundbausteine für Leben vorhanden gewesen sein könnten.“

„Der Mars war vielleicht einst lebensfreundlicher, als wir dachten,“ antwortete Kian nachdenklich. „Wenn wir Anzeichen für Wasser in einer tieferliegenden Schicht finden könnten, die der Sturm möglicherweise freigelegt hat, wäre das die Entdeckung des Jahrhunderts.“

Ava nickte. „Sobald der Sturm vorüber ist, werden wir weitere Proben nehmen. Bis dahin – großartige Arbeit, alle zusammen.“

Die Risiken und Herausforderungen des Mars hatten sich für die ersten Schritte auf diesem fernen Planeten vollends gelohnt.


Autor: Andre Gajus mit Unterstützung von ChatGPT
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