Die Drake-Gleichung

Die Drake-Gleichung

Die Drake-Gleichung ist eine Formel zur Abschätzung der Anzahl technischer Zivilisationen in unserer Galaxie, der Milchstraße, die möglicherweise Kontakt mit uns aufnehmen könnten. Sie wurde 1961 vom Astronomen Dr. Frank Drake entwickelt, um die Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI) zu strukturieren. Die Gleichung hilft uns, über die Existenz außerirdischen Lebens nachzudenken, ist jedoch aufgrund zahlreicher unbekannter Variablen schwer exakt anzuwenden.

 

Die Drake-Gleichung im Überblick

Die Drake-Gleichung lautet wie folgt:

N = R* ⋅ fp ⋅ ne ⋅ fl ⋅ fi ⋅ fc ⋅ L

  • N: Anzahl der kommunizierenden Zivilisationen in der Milchstraße
  • R*: Durchschnittliche Sternentstehungsrate in der Milchstraße
  • fp: Anteil dieser Sterne, der Planetensysteme besitzt
  • ne: Anzahl von Planeten pro Stern, die potenziell bewohnbar sind
  • fl: Anteil dieser Planeten, auf denen sich Leben entwickelt
  • fi: Anteil der Planeten mit Leben, auf denen sich intelligentes Leben entwickelt
  • fc: Anteil der Planeten mit intelligentem Leben, die eine technologisch fortgeschrittene Zivilisation hervorbringen
  • L: Durchschnittliche Dauer, über die solche Zivilisationen Signale aussenden

1. Die Sternentstehungsrate (R*)

Die Sternentstehungsrate beschreibt, wie viele Sterne pro Jahr in der Milchstraße neu entstehen. Wissenschaftler schätzen, dass in unserer Galaxie jährlich etwa 1 bis 3 neue Sterne entstehen. Diese Zahl bildet die Grundlage für den ersten Faktor, da jeder neue Stern potenziell ein Sonnensystem mit Planeten bilden kann.

2. Der Anteil der Sterne mit Planetensystemen (fp)

Dank der Entdeckung von Exoplaneten seit den 1990er Jahren wissen wir, dass die Bildung von Planeten ein häufiger Prozess ist. Schätzungen zufolge haben etwa 70 bis 90 Prozent der Sterne Planetensysteme, was den Wert für fp in der Drake-Gleichung sehr hoch machen könnte.

3. Anzahl der potenziell bewohnbaren Planeten pro Stern (ne)

Die Anzahl von Planeten pro Stern, die bewohnbar sein könnten, hängt davon ab, wie viele Planeten in der habitablen Zone ihres Sterns liegen. Schätzungen legen nahe, dass im Durchschnitt etwa 0,1 bis 1 bewohnbare Planeten pro Stern existieren könnten.

4. Der Anteil der Planeten, auf denen sich Leben entwickelt (fl)

Obwohl die Erde das einzige Beispiel für Leben ist, gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass sich Leben entwickeln könnte, wenn die Bedingungen günstig sind. Die genaue Wahrscheinlichkeit bleibt jedoch unbekannt, was diesen Faktor schwer abschätzbar macht.

5. Der Anteil der Planeten mit Leben, auf denen intelligentes Leben entsteht (fi)

Selbst wenn Leben existiert, stellt sich die Frage, wie häufig sich intelligentes Leben entwickelt. Die Evolution hin zu Intelligenz könnte eine seltene Entwicklung sein, die nur unter bestimmten Umständen stattfindet.

6. Der Anteil der Planeten mit intelligentem Leben, die kommunizieren (fc)

Nur eine technologisch fortgeschrittene Zivilisation kann Signale ins All senden. Auf der Erde haben wir erst seit etwa 100 Jahren Technologien, die uns das ermöglichen. Der Wert von fc bleibt spekulativ, da wir keine andere Zivilisation zum Vergleich haben.

7. Die Lebensdauer einer technologischen Zivilisation (L)

Der letzte Faktor beschreibt die Dauer, über die eine Zivilisation in der Lage ist, Signale in den Weltraum zu senden. Diese Zeitspanne könnte durch Umweltkatastrophen, Kriege oder andere Ereignisse begrenzt sein. Einige optimistische Schätzungen gehen von Hunderttausenden Jahren aus, während andere pessimistischere Werte annehmen.

Die Drake-Gleichung bleibt ein faszinierendes Werkzeug, um über die Möglichkeit außerirdischer Intelligenz nachzudenken. Sie bildet eine Grundlage für das SETI-Programm und die Astrobiologie, auch wenn viele ihrer Variablen ungenau sind. Dank neuer Technologien wie leistungsfähigen Teleskopen haben wir jedoch bessere Chancen, Signaturen potenziellen Lebens zu entdecken.

Nächster geplanter Beitrag am: 05.01.2025