Die Apollo-14-Mission

Die Apollo-14-Mission war die achte bemannte Mission im Rahmen des Apollo-Programms der NASA und die dritte, die auf dem Mond landete. Nach den dramatischen Problemen von Apollo 13, bei der eine Landung auf dem Mond abgebrochen werden musste, stand Apollo 14 unter enormem Druck, die Zuverlässigkeit des Programms zu demonstrieren und die wissenschaftlichen Ziele zu erreichen. Die Mission startete am 31. Januar 1971 und kehrte am 9. Februar 1971 sicher zur Erde zurück. Ihr Erfolg trug wesentlich dazu bei, das Vertrauen in das Apollo-Programm wiederherzustellen.

Besatzung

Die Crew von Apollo 14 bestand aus drei erfahrenen Astronauten:

  • Alan B. Shepard Jr. (Kommandant): Shepard war der erste Amerikaner, der im Rahmen des Mercury-Programms ins All geflogen war. Nach einer langen Pause aufgrund gesundheitlicher Probleme kehrte er mit Apollo 14 ins aktive Astronautenkorps zurück. Seine Führungserfahrung und Entschlossenheit waren entscheidend für den Erfolg der Mission.
  • Stuart A. Roosa (Pilot der Kommandomodulkapsel „Kitty Hawk“): Roosa war verantwortlich für das Kommandomodul, das während der Mondlandung im Mondorbit blieb.
  • Edgar D. Mitchell (Pilot des Mondmoduls „Antares“): Mitchell unterstützte Shepard bei den Aktivitäten auf der Mondoberfläche und war für viele der wissenschaftlichen Experimente verantwortlich.

Missionsziele

Apollo 14 hatte mehrere primäre Ziele, die wissenschaftliche, technische und operationelle Aspekte umfassten:

  1. Geologische Untersuchungen und Probenentnahmen in der Region Fra Mauro auf dem Mond. Dieses Gebiet war ursprünglich bereits für Apollo 13 vorgesehen gewesen, bevor die Mission abgebrochen werden musste.
  2. Einsatz wissenschaftlicher Instrumente auf der Mondoberfläche, einschließlich des Apollo-Lunar-Surface-Experiment-Packages (ALSEP), das langfristige Daten über seismische Aktivität, Sonnenwind und andere Phänomene sammeln sollte.
  3. Test und Erprobung von Ausrüstung für zukünftige Missionen, insbesondere des modularen Transportwagens (MET), mit dem Ausrüstung und Proben transportiert wurden.
  4. Durchführung von Experimenten im Mondorbit durch das Kommandomodul, darunter Untersuchungen der Mondgravitation und Fotografie der Mondoberfläche.

Der Start und die Reise zum Mond

Apollo 14 startete am 31. Januar 1971 um 21:03 Uhr UTC vom Kennedy Space Center in Florida. Die Mission nutzte eine Saturn-V-Rakete, die zuverlässig ihren Dienst tat und das Raumschiff auf eine Transferbahn zum Mond brachte. Während des Flugs traten jedoch einige technische Probleme auf, die gelöst werden mussten:

  • Andockproblem mit der Mondlandefähre: Beim Versuch, das Kommandomodul mit dem Mondmodul zu koppeln, traten mehrere Fehlversuche auf. Nach sechs Versuchen gelang es der Crew schließlich, das Andockmanöver erfolgreich abzuschließen. Dieses Problem hätte die gesamte Mission gefährden können, was den Druck auf die Besatzung erheblich erhöhte.

Trotz dieser Komplikationen verlief der Rest der Reise zum Mond weitgehend reibungslos. Das Raumschiff trat planmäßig in die Mondumlaufbahn ein.

Die Mondlandung

Die Mondlandefähre „Antares“ landete am 5. Februar 1971 sicher in der Region Fra Mauro. Dieses Gebiet war von Interesse, da man vermutete, dass es Material enthielt, das bei einem riesigen Meteoriteneinschlag entstanden war und somit wichtige Informationen über die früheste Geschichte des Mondes und des Sonnensystems liefern konnte.

Während des Abstiegs traten erneut technische Probleme auf. Ein Fehler im Landerradar verursachte eine Warnung, die die automatische Landung hätte beeinträchtigen können. Das Problem wurde jedoch rechtzeitig behoben, sodass Shepard und Mitchell sicher landen konnten.

Aktivitäten auf der Mondoberfläche

Die Astronauten verbrachten insgesamt etwa 33,5 Stunden auf der Mondoberfläche, von denen sie knapp 9,5 Stunden für Außenbordaktivitäten (EVAs) nutzten. Ihre Arbeiten umfassten:

  1. Einsatz des ALSEP: Dieses Paket umfasste eine Reihe von Instrumenten, darunter ein Seismometer, um Mondbeben und Meteoriteneinschläge zu messen, sowie einen Solarwind-Kollektor.
  2. Geologische Untersuchungen und Probenentnahmen: Shepard und Mitchell sammelten insgesamt 42,8 Kilogramm Mondgestein und Bodenproben, die zur Erde zurückgebracht wurden. Diese Proben lieferten wichtige Einblicke in die Geologie des Mondes.
  3. Einsatz des modularen Transportwagens (MET): Der MET erleichterte den Transport von Ausrüstung und Proben. Obwohl das Gerät auf der unebenen Mondoberfläche schwierig zu handhaben war, erwies es sich als nützlich.
  4. Eine berühmte Golf-Demonstration: Alan Shepard schlug zwei Golfbälle mit einem improvisierten Schlageisen, das er an einem Bodenprobenentnahmewerkzeug befestigt hatte. Diese Aktion zeigte die Leichtigkeit von Bewegungen in der geringen Mondgravitation und sorgte für weltweites Interesse.

Rückkehr zur Erde

Nach Abschluss ihrer Arbeiten auf der Mondoberfläche starteten Shepard und Mitchell mit der „Antares“ zurück ins All, wo sie sich wieder mit dem Kommandomodul „Kitty Hawk“ trafen. Die Rückkehr zur Erde verlief weitgehend problemlos. Das Raumschiff wasserte am 9. Februar 1971 sicher im Pazifik, wo die Crew von der USS New Orleans geborgen wurde.

Wissenschaftliche Ergebnisse

Apollo 14 trug wesentlich zum Verständnis der Mondgeologie bei. Die Proben aus der Region Fra Mauro enthielten wichtige Informationen über die Auswirkungen von Meteoriteneinschlägen auf die Mondoberfläche sowie Hinweise auf vulkanische Aktivität in der Vergangenheit des Mondes. Die ALSEP-Instrumente lieferten langfristige Daten, die über mehrere Jahre hinweg gesammelt wurden.

Ein weiteres bedeutendes Ergebnis war das erneuerte Vertrauen in die Technik des Apollo-Programms. Nach dem beinahe katastrophalen Fehlschlag von Apollo 13 zeigte Apollo 14, dass die NASA in der Lage war, technische Herausforderungen zu bewältigen und ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen.

Apollo 14 war eine entscheidende Mission im Verlauf des Apollo-Programms. Sie demonstrierte nicht nur die Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit der NASA und ihrer Astronauten, sondern lieferte auch wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse. Der Erfolg von Apollo 14 ebnete den Weg für die späteren Missionen Apollo 15, 16 und 17, die die wissenschaftlichen Ziele des Programms noch weiter vorantrieben. Shepard, Roosa und Mitchell wurden als Helden gefeiert und hinterließen ein Vermächtnis, das bis heute inspiriert.